Heinz-Rudolf Kunze hatte mit „Dein ist mein ganzes Herz“ einen der größten Hits deutscher Rocksänger überhaupt und stieg damit zu ungeahnter Popularität auf. Dabei hatte er seine musikalische Karriere zunächst eher im Genre des Liedermachers begonnen.
Heinz Rudolf Kunze Biografie
Als Kunze am 30. November 1956 in Espelkamp-Mittwald ganz im Norden von Nordrhein-Westfalen geboren wurde, war das alles noch nicht zu erahnen gewesen. Sein Vater war Lehrer und zog in der Zeit nach der Geburt von Heinz-Rudolf Kunze häufig um, ehe die Familie schließlich in Osnabrück sesshaft wurde. Seine Mutter war Hebamme und später ebenfalls Lehrerin.
Der junge Kunze begeisterte sich im Alter von 13 Jahren vor allem durch Pete Townsend für die Rockmusik, studierte aber nach seinem Abitur zunächst Germanistik und Philosophie.
Der Startschuss für seine Karriere als spätere einer der größten deutschen Rocksänger fiel bei einem Talentwettbewerb 1980 in Würzburg. Kunze konnte mit seinem Stück „Bestandsaufnahme“ auf dem Sampler des Festivals landen. Nur wenig später verpflichtete ihn die Plattenfirma WEA gleich mit einem Fünfjahresvertrag. Zuvor beendete Heinz-Rudolf Kunze allerdings noch sein Studium erfolgreich mit den beiden Staatsexamen für das Lehramt. Hernach wurde er aber nie als Lehrer tätig, sondern widmete sich seiner vielversprechenden musikalischen Karriere.
Schon sein erstes komplettes Album „Reine Nervensache“ aus dem Jahr 1981 erhielt gute Kritiken. Mit seinem erst zweite Longplayer „Eine Form von Gewalt“ gewann er 1982 schon den Deutschen Schallplattenpreis.
Nebenbei wurde er aber auch journalistisch tätig und analysierte das Werk David Bowies in mehreren Beiträgen für den NDR sowie erschuf Porträts weiterer bekannter Musiker jener Zeit.
Dass Heinz-Rudolf Kunze so wie es heute der Fall ist einmal als deutscher Rocksänger eingeordnet werden würde, war zum Beginn seiner Karriere noch nicht zu erahnen. In Anlehnung der Bezeichnung „Liedermacher“ nannte Kunze sich selbst einen „Niedermacher“, in Bezug auf die bissigen Inhalte seiner Texte.
Doch der Wandel weg vom Liedermacher zu der Rubrik Deutscher Rocksänger erfolgte noch Mitte der 1980er Jahre – und war weder von Weggefährten noch von Kritikern so erwartet worden. Vor allem war nicht erwartet worden, welch großer Erfolg Kunze mit dieser nun anderen Art der Musik beschieden sein würde.
Riesen-Erfolg mit „Dein ist mein ganzes Herz“
Die erste Single in der neuen Rolle als deutscher Rocksänger veröffentlichte Kunze unter dem Titel „Sicherheitsdienst“, mit der er schon einen Achtungserfolg erreichte. Die nächste Single aber sollte Kunze zu einem Star der deutschen Musikszene werden lassen: „Dein ist mein ganzes Herz“, für dessen Album er eine Goldene Schallplatte für über 250.000 verkaufte Exemplare erhielt und fortan in jedem Winkel der Republik bekannt war.
Insgesamt veröffentlichte Heinz-Rudolf Kunze mit häufig wechselnder Besetzung seiner Begleitband inzwischen 27 Studioalben. Auch, wenn er den Erfolg von „Dein ist mein ganzes Herz“ nie mehr in diesem Umfang wiederholen konnte, ist Kunze seitdem eine bekannte Nummer in der deutschen Musikszene.
Viele weitere Tätigkeiten neben der Musik
Was eher weniger bekannt ist, ist, dass er sich auch als Texter von Musicaltexten sowie überhaupt als Autor von Prosa-Texten einen Namen gemacht hat. So übersetzte er u. a. die Musicals „Les Miserables“, „Miss Saigon“ und „Ein Sommernachtstraum“ in singfähige Versionen auf Deutsch. Ebenso kaum bekannt ist, dass Heinz-Rudolf Kunze etliche Texte für andere größere Interpreten verfasste, so z. B. für Hermann van Veen, Mario Adorf oder The Hooters.
Darüber hinaus ist er auch in vielerlei anderen Bereichen aktiv. So komponierte er die Hymne für den 30. Evangelischen Kirchentag 2005, erschuf die Kinderbuchfigur Quentin Qualle oder versuchte sich als Schauspieler in Produktionen wie „Großstadtrevier“ oder „In aller Freundschaft“. Vornehmlich bleibt er in Deutschland aber als Musiker bekannt.
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