Axel Prahl – Der Tausendsassa
Axel Ferdinand Konstantin Prahl wurde am 26. März 1960 in Eutin (Schleswig-Holstein) geboren, machte eine Ausbildung in der Metallverarbeitung, dann holte er das Abitur im Zweiten Bildungsweg nach und belegte die Fächer Mathematik und Musik an der Pädagogischen Hochschule in Kiel. Er jobbte als Bierfahrer, Gleisbauer und Kellner, war als Straßenmusikant in Spanien unterwegs und absolvierte schließlich die Schauspielschule in Kiel.
Musik oder Theater? Das ist hier die Frage
Im Alter von 14 Jahren gewinnt Axel Prahl einen Musikwettbewerb. Aus Angst, der Erfolg könne sein Leben verändern, verzichtet er jedoch auf die Teilnahme an dem Wettbewerb auf Landesebene. Er bleibt dem Gitarrenspiel aber treu, spielt vor allem Irish Folk. Zu Schauspielzeiten spielt er in der Band „Ougenweide“ und gründete anschließend die Band „Impuls“. Lange Zeit kann er sich nicht zwischen einer Laufbahn als Musiker oder der als Schauspieler entscheiden. Dann aber gewinnt das Schauspiel. Den Grund dafür nennt Prahl in einem Interview: „… und den Ausschlag gaben notgedrungen finanzielle Gründe. Unser erstes Kind war unterwegs. Ich musste zusehen, einigermaßen Geld zu verdienen. Am Theater in Kiel, wo ich damals fest engagiert war, bekam ich regelmäßig 1.000,- Mark im Monat. Kein Vergleich zu den weniger üppigen Gagen der Band.“
Der Schauspieler Axel Prahl
1984 erhält er erste Schauspielaufträge, bald hat er Engagements am Schleswig-Holsteinischen Landestheater, dann zieht er nach Berlin um und tritt am Renaissance-Theater, am Grips-Theater und an den Kammerspielen des Deutschen Theaters auf. In Berlin fühlte er sich in der ersten Zeit so einsam wie noch nie zuvor in seinem Leben. „Umringt von Menschen, aber ohne jede Beziehung zu ihnen empfand ich die Einsamkeit weitaus drastischer als in der Kleinstadt“, erzählt er auf seiner Website. Doch bald hat er viele persönliche und geschäftliche Kontakte geknüpft, die ihn bis heute in Berlin halten.
Sein Fernsehdebüt gibt er 1992 mit Max Fäberböcks „Schlafende Hunde“, seit damals folgen unzählige Filme. Vor allem als Tatort – Hauptkommissar Frank Thiel kennt und liebt man den Schauspieler Axel Prahl, eine beachtliche Anzahl an Film- und Fernsehpreisen bestätigt seinen Erfolg.
Die Wiederentdeckung der Musik
Erst 2007 findet Prahl wieder zur Musik und tritt neben seiner Schauspielerei „hobbymäßig“ auch als Musiker auf. Er steuert bei „Du bist nicht allein“ mit einer eigenen Interpretation des bekannten Schlagers von Roy Black die Titelmelodie zum Kinofilm bei, musiziert zusammen mit dem Regisseur Andreas Dresen in einer Band ohne Namen und hat als Gastgeber beim Open-Air-Festival „Inselleuchten“ in Marienwerder die ideale Mischung zwischen Musik und Kleinkunst gefunden.
Immer wieder mal ein Album
2011 ist es dann soweit. Mittlerweile 51jährig bringt der Musiker Axel Prahl mit „Blick aufs Meer“ sein erstes Album auf den Markt. Er folgt dabei nicht irgendwelchen Moden, kopiert niemanden und interpretiert nicht irgendetwas oder irgendwen neu. Prahl „singt, was der eigenen Feder und dem eigenen Erleben entsprungen ist. Kurz: Prahl singt Prahl“ – so das Onlinemagazing Jazz&Blues. In unregelmäßigen Abständen produziert Axel Prahl seit 2011 ein Album. Mal zusammen mit Andreas Dresen, dann wieder mit dem deutschsprachigen Songschreiber und Musiker Danny Dziuk. Die Texte seiner Songs sind melancholisch, machen Mut, sind tiefsinnig und poetisch. Wie sehr ihm das Meer fehlt, kommt in seinen Texten immer wieder zum Ausdruck.
Axel Prahl bedeutet volles Haus
Mittlerweile füllt der Musiker Axel Prahl nicht nur als Schauspieler ganze Häuser. Bei der Vorstellung seines Albums „Mehr“ im Theater des Westens in Berlin ist der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt. Wieder geht es weniger um das „Mehr!“ als um das Meer, das Sehnsuchtsfaktor in seinem Leben hat. Seemannsgarn und Shantys werden von seiner Reibeisenstimme in poetische Worte verpackt.